Ski und Snowboard
Verband
Der Deutsche Skiverband (DSV) besteht aus 2 Landesskiverbänden (LSV), die Freunde des Skisports (FdS), dem Deutscher Schützenbund und dem Snowboardverband Deutschlands (SVD). Insgesamt gibt es 7,39 Millionen aktive Alpin-Skifahrer/-fahrerinnen, 2,36 Millionen Langläufer/-innen und 1,98 Millionen Snowboarder/-boarderinnen.
Risikobewertung
Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten besteht im alpinen Skisport eine erhöhte Verletzungsgefahr. Schädel-Hirn-Traumata sind dabei die häufigste Todesursache. Die Verletzungshäufigkeit liegt bei 2,5 Verletzungen pro 1000 Athlete Exposure. Das Risiko wird als hoch bis sehr hoch eingeschätzt.
Medizinische Betreuung beim DSV
- Minimale Vorgabe im Falle eines Schädel-Hirn-Traumas (Gehirnerschütterung) ist eine 24 h-Betreuung und Beobachtung.
- Der Austausch findet vor allem im Verbandsteam auf Trainereben und mit Physiotherapeuten/-therapeutinnen statt.
- Ein Austausch mit den Haus- oder Vereinsärzten der Athleten und Athletinnen findet nicht statt.
- Es werden (externe) Sportpsychologen/-psychologinnen oder Neuropsychologen/-psychologinnen hinzugezogen.
- Alle Verletzungen werden in eine verbandseigene medizinische Datenbank aufgenommen.
- Epidemologische Daten zu leichten Schädel-Hirn-Traumata wurden bislang nicht erhoben.
Diagnostik
- Keine Nutzung des SCAT-3 oder ähnlicher Leitlinien
- Protokolle zur Diagnostik, Versorgung, Return-to-Play oder Return-to-Competition werden nicht angewandt
- Bei Verdacht erfolgt klinische Diagnostik
- Baselinetestungen werden nicht systematisch und standardisiert durchgeführt
Prävention
- Helmpflicht
- Sichere Gestaltung der Strecke
- In Entwicklung sind Westen mit Airbags, die dem Schutz der Halswirbelsäule dienen und gegebenenfalls indirekte leichte Schädel-Hirn-Traumata reduzieren können
Quelle
Die hier stehenden Informationen und Daten sind der Expertise zum Thema „Schädelhirnverletzungen im deutschen Spitzensport“ entnommen.
Expertise (PDF, 6MB, Datei ist nicht barrierefrei)